Nicole Klein Gomes
Alles Piept
Es ist morgens 10:00 Uhr. Und wie immer um diese Zeit habe ich Hunger.
Tiefenentspannt von meiner morgendlichen Meditation tapse ich in die Küche. Ich greife nach dem Wasserkocher, der mir mit einem Piepen guten Morgen wünscht. Wasser in den Wasserkocher, Wasserkocher wieder auf seinen Platz. "Piep" macht der Wasserkocher, ah er hat Kontakt. Ich stelle die Temperatur ein... piep, piep... ich drücke auf Start... PIEP.
Ok, der läuft.
Nun wende ich mich meinem Müsli zu. Alles zusammen in die Schüssel, Kokosmilch drauf und ab in die Mikrowelle (kaltes Müsli ist nämlich nicht so meins...). Also Mikrowelle mit 1000 Piepsern einstellen - los gehts.
Ein weiteres Piepsen - der Wasserkocher ist fertig. Und oh, ich hab die Milch noch nicht aufgeschäumt. Also Milch in den Aufschäumer, schnell noch das Kaffeepulver in die Glaskanne, Wasser drauf. Ah jetzt duftet es herrlich nach Kaffee.
PIEP! Meldet sich die Mikrowelle und holt mich wieder in die Realität zurück. PIEP der Milchaufschäumer ist nun auch fertig.
PIEP, PIEP die Mikrowelle weil ich ihr zu langsam bin. PUH!
Am Ende fühle ich mich etwas gehetzt und angeschrieen... aber Dankbar, dass ich nicht auch noch auf die Idee gekommen bin vor dem ersten Kaffee die Waschmaschine oder Spülmaschine angemacht zu haben.
Das verrückte ist, ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann die Küche angefangen hat mich zu zutexten. Wohin ist z.B. mein Wasserkocher verschwunden, der mit einem Klack einfach ausgegangen ist?
Und was wird mir die nächste Staubsauger-Generation alles erzählen?
Und wieder bin ich dankbar - bei uns gibt es nämlich keine Alexa. Auch Siri darf schweigen.
Und ich bin dankbar, für meine Tagesroutine, die mich immer erst mal bei mir ankommen lässt, bevor ich mich anpiepen lasse.
Ich schaffe es nämlich tatsächlich entspannt die Küche zu verlassen.
Piepen damals...
Das erste Piepen in meinem Leben... lange her. Es kam tatsächlich von einem klassischen Pieper. So ein Ding, dass man aus Arztserien kennt. Angeklemmt am Gürtel, piepend beim Notfall.
Damals arbeitete ich als Hausdame in einem Hotel. Der Notfall... na ja, es ging nicht um Leben oder Tod.
Aber auch dieses Piepen hatte es in sich. Da war dann schon mal von umgefallenen Weihnachtsbäumen die Rede. Oder ein Biest das über den Balkon in ein Zimmer huschte und als Nachbars-Katze enttarnt werden konnte. Und die Erkenntnis, dass Insektenspray kaum geeignet ist um eine Katze zu vertreiben :-P
Alles im allen habe ich eine liebevolle Erinnerung an die Zeit mit diesem kleinen piepsenden Kästchen.
Wie kannst du bei dem Gepiese nur arbeiten?
Diese Frage musste ich ganz oft während meiner Zeit als Schichtleiterin bei McDonald´s beantworten. Jeder, der in diesem oder ähnlichen Schnellrestaurant zu Gast war, kennt die Geräuschkulisse.
Ich kann bis heute nicht sagen, warum mich das nie gestört hat. Warum ich es auch noch hilfreich fand. Jedes Gerät, hatte sein ganz eigenen Piepen. Wir alle die dort tätig waren, wussten immer wann welches Gerät unsere Aufmerksamkeit brauchte. Das Piepen lies einen absolut reibungslosen Arbeitsablauf zu. Es hatte hier einen Sinn, einen eigenen Takt, eine Aufgabe.
Eins haben beide Geschichten gemeinsam: Sie geschahen in einer Zeit, die lange nicht so schnelllebig war wie heute. Es gab keine Handys, kein SocialMedia, keine Dauerberieselung. Die Welt war leiser und vielleicht auch langsamer.
Meine Erkenntnis
Ich bin mal gefragt worden, wie es kommt, dass es gerade jetzt so viele hochsensible Menschen gibt.
Meine interessante Ansicht dazu ist: Wir waren immer schon so viele. Aber es war uns nicht bewusst. Denn die äusseren Reize waren lange nicht so hoch und so schnell wie heute. Alle Fähigkeiten die mit Hochsensibilität einhergehen, werden heute permanent gefordert. Der für uns so dringend benötigte Raum der Ruhe wird immer kleiner.
Und so kommen wir wieder zum Anfang dieser Geschichte. Wann wurde das eigenen Zuhause zu einem piepsenden Ort? Warum sterben leise Geräte aus? Und wie gehe ich damit um, wenn ich extrem geräuschempfindlich bin?
geniesse die Zeiten der Ruhe
Während ich diesen Blogartikel schreibe, ist es um mich rum fast komplett ruhig. Nur die eigene Tastatur ist zu hören. Der Takt den meine Finger vorgeben und meine Gedanken bestimmen.
Ich bin ganz bei mir, geniesse diesen Moment, ganz ohne weitere Geräusche. Dieser Moment ist so wertvoll.
Und dieses Geniessen, das kannst Du auch.
- Beobachte ganz achtsam, wann und wo Geräusche an Dein Ohr dringen, die Dir gut tun.
- Gehe z.B. in die Natur und nimm einfach nur ihre Geräusche wahr. Vogelgezwitscher, das Rauschen des Windes, das Rascheln der Blätter. Geniesse es!
- Vielleicht gehst du auch in ein Strassenkaffee. Lausche auf das Stimmengewirr, den vorbeifahrenden Autos. Auch dies kann Dir Ruhe geben, wenn Du dies bewusst gewählt hast.
- Oder Du hörst Deine Lieblingsmusik und bewegst Dich zum Takt, blendest alles um Dich herum aus. Wunderbar!
Du siehst, Geräusche sind nicht nur schlecht. Sie dürfen sein. Du kannst wählen und sie liebevoll mit einem Lächeln betrachten. So wie ich gleich wieder in die Küche gehen werde, um mir noch einen Kaffee zu machen. Wissend, dass der Wasserkocher, mich mit einem Piepen begrüsst.
Sei achtsam und liebevoll zu Dir selbst.
Deine Nicole
Welche Ruheinsel wir mit Dir teilen möchten
Ja, auch wir brauchen Ruheinseln. Die finden wir natürlich hier in Schweden unter Umständen etwas leichter, als Du in Deinem Umfeld. Doch wenn Du achtsam auf Dein Leben und Dein Umfeld schaust, wirst Du sie finden.
Unserer größten Kraft- und Ruhegeber finden wir hier:
- In der Natur, dem Wald, am See oder in unserem Lieblingscafé.
- Regelmässige Pausen im Garten, Balkon oder Terrasse.
- Eine positive Intention den Tag vorausschicken - so kraftvoll. Probier es mal aus. Vielleicht überrascht Dich die Wirkung dieser positiven Energie.
- Und diese Energie bestärken wir noch mit entsprechenden Meditationen.
Du möchtest wissen, wie unsere Meditationen aussehen? Selbst erfahren, was energetische Meditationen bewirken können?
Dann laden wir Dich herzlich ein, in unsere Meditations-Gemeinschaft einzutauchen.
Du möchtest uns kennenlernen und erfahren, was Du mit uns zusammen erreichen kannst? Sehr gerne. Hier kannst Du Dein kostenloses Erstgespräch mit uns buchen:
Du möchtest noch mehr Lesestoff?
Dann schau mal hier:
- Resilienz in stürmischen Zeiten
- Ein Blick hinter die Kulissen
- Welchen Wolf fütterst Du?
- Warum eigentlich ein Coach?
Kommentar schreiben